Gedanken über Jörg

40 Jahre hat er mir nur Freude bereitet. Nur ein einziger Tag bleibt mit Sorgen in Erinnerung, der Letzte. Als ich meinen kleinen Geschichten erzählt habe, war sein Charakter schon zu erahnen. Martin knüpfte an die Geschichten mit Phantasie an und Jörg hinterfragte die Details. Wo wohnt die Maus, wie tief ist das Wasser usw. Auf den Heimwegen vom Kindergarten hat er immer interessante schöne Dinge aus seiner Perspektive gesehen und mich darauf aufmerksam gemacht. In der Unterstufe begann das Lernen mit viel Freude wie bei allen Kindern. Doch Jörg brauchte mehr Zeit für manchen Stoff, weil sich durch die Oberflächlichkeit der Lehrenden für ihn nicht Alles erschlossen hat. So wurde er vonder 

Lehrerin gemopt. Heike lehrte ihm rechnen, Hannelore schwimmen und Hans die langsame Gründlichkeit auszuleben. So ist er gestärkt schon in dieser kindlichen Zeit aus der Situation heraus gegangen. Die Zeit in unserer kleinen Kanu Gruppe hat seine Sinne für die Natur mit geprägt. Beim Training für die Kanu Slalom Wettkämpfe hatte er Freude, die eigenen Möglichkeiten zu erkunden und sich zu überwinden, auch mal ein kleines Wehr zu befahren. Die Begeisterung für neue Technik hat er von mir erhalten und die wissenschaftliche Herangehensweise von Heike. Hieraus ergab sich die begeisterte Mitarbeit an den Arbeitsgemeinschaften für Biologie in der Schule und der Berufswunsch Techniker zu werden. Die Zeit der Jugendweihe, erste ganz eigene Wege zu gehen und auch da hatte ich nur Freude und viel Verständniss für sein Tun. Mit Jette, einer ersten Liebe, einem gemeinsamen Urlaub in Norwegen begann nun auch eine neue Seite des Lebens, die leider in seinem Leben zu kurz gekommen ist. Eine Fahrradtour durch Dänemark war eine Reise zwischen Kindheit und Jugend. Erkunden neuer alternativer Lebensräume in Kristiania und Besitznahme durch Ordnung schaffen auf 9000 m² Strand in Skagen waren schon Hinweise, wie er sein Leben gestalten will. Im Beruf angekommen, erste Schritte am Reumaforschungszentrum, dann hängen geblieben am MPI, wo er gerne und viel gearbeitet hat. Anfangs hat er noch viel über seine Erfolge und Rückschläge mit mir gesprochen, sich Rat bei Heike und mir geholt, doch je mehr er von den Kollegen anerkannt und gemocht wurde, desto weniger benötigte er unsere Worte. Auch das war eine Freude für mich, ich wuste er ist angekommen. Seit er wieder in der Heimgartenstrasse wohnte, war für mich sein Gestaltungswillen wieder deutlicher erkennbar. Haustechnik und Garten war Ausgleich für Labor und Büro. 

40 JAHRE FREUDE IN MEINEM LEBEN SIND NUN ZU ENDE. ES BLEIBT NUR DIE ERINNERUNG - IN MEINEM HERZEN MÖCHTE ICH SIE BEWAHREN -  

Dein Vati

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